oder:
Bären für die Ketchupboys
Eine wunderbar leichte, witzige Geschichte über ein Mädchen, genau an der aufregenden Schwelle vom Kind zur Jugendlichen. Eine Geschichte, wie sie das Leben schrieb Rhein Main Presse Das Buch ist locker und witzig
geschrieben, mit vielen lustigen Ausdrücken... Besonders gefallen
hat mir,
daß die Probleme eines Mädchens geschildert werden, wie
man sie selbst auch haben kann. In "Der Hauptgewinn" erzählt
Jugendliteraturpreisträger Michail Krausnick, wie Gisi
schließlich doch noch ins Konzert
kommt. Aufgeschlossen gegenüber dem Phänomen hysterischer
Jungmädchenschwärmerei verzichtet der Autor auf den erhobenen
Zeigefinger und weist dennoch witzig und unterhaltsam den Weg zu den
richtigen Kerlen. Dieses Buch ist wie ein kleines
Spiegelbild von meinem Leben, nur mit dem Unterschied, dass meine Mutti
meinen
Boygroup-Wahn lächelnd akzeptiert. Ich finde es toll, dass auch
eine echte Kuscheltierbande mitspielt. Vor allem wie sie vorgestellt
wird, ist köstlich! Auch ich kann ohne meine "Plüschis"
schlecht
einschlafen... Das Buch dürfte für junge Mädchen,
besonders
im Alter von zehn bis dreizehn Jahren ein voller Genuß sein. Ein
ganz großes Lob an den Autor. Dem Autor gelingt es perfekt, sich
in die Vorstellungswelt des Mädchens hineinzuversetzen, so dass
man kaum glauben mag, ein Erwachsener habe die Geschichte geschrieben.
Aber nicht nur wegen der witzigen Einfälle ist das Buch so
lesenswert, sondern vor allem wegen der letztlich befriedigenden
Lösung des Problems, in der Eltern und Kind nicht mehr ganz so
stur auf ihrer jeweiligen Meinung beharren, Verständnis für
die Wünsche des anderen zeigen und in einer gewissen
Selbstüberwindung aufeinander zugehen. Ein flott zu leseender
Roman, der dicht an der typischen Erlebniswelt junger Menschen bleibt . Ein Mädchenbuch, das auch
Jungen begeistern kann -
locker leicht geschrieben, aus
dem Leben gegriffen und bestimmt auch für manche Eltern eine
Lektüre, die zum Nachdenken anregen wird. Im Duden stehn die Wörter drin. Der Dichter schreibt sie nur noch hin. |
Gereimtes und
Ungereimtes
aus der Schule geplaudert
für Menschen ab
8
Bilder von Hans
Niehus
60 S.,
8
€
ISBN 3-8311-33557
edition durchblick, Neckargemünd
Das
Wort zum ZEUGNIS!!!
DER ZETTEL Pfui Spinne, igitt! Was ist das denn? Das
soll ein Zeugnis sein? Das?
Nur so ein paar Zahlen. Kein Gruß, kein persönliches Wort. Also, ich bitte Sie! So etwas Liebloses! So etwas Vorgedrucktes! So etwas Abgestempeltes! Wie soll ich das denn vor meinen Eltern vertreten? Also wissen Sie, das ist doch wohl nicht Ihr Ernst, Herr Lehrer! Da bemühe ich mich monate-, wochen- und tagelang, Ihrem Unterricht zu folgen, opfere wertvolle Stunden, zermartere mir das Hirn, schreibe mir die Finger wund, singe mir die Kehle heiser, verrenke mir sämtliche Knochen im Turnunterricht. Und was ist der Dank? Keine Urkunde, kein Orden, kein Pokal, kein gelbes Trikot. Und anstelle von Fanpost nur dieses jämmerliche Blatt Papier. Ja, wissen Sie denn überhaupt, mit wem Sie es zu tun haben? Mit mir. Mit mir höchstpersönlich. Sagen Sie mal, Herr Lehrer, was haben Sie sich denn eigentlich dabei gedacht? So etwas kann ich doch unmöglich meinen lieben Eltern vorlegen! Das, das ist ja gesundheitsgefährdend! Allein da unten im Eck, dieses Gekrakel, das ist doch Gift für die Augen. Also, ganz ehrlich, ich, wenn ich Ihr Direktor wäre, wissen Sie, was ich da täte? Ich würde so etwas ja gar nicht durchgehen lassen. Bei mir müßten Sie das jetzt auf der Stelle mal üben: 25mal ihre Unterschrift! Dazu den Satz "Ich soll meinen Namen leserlich schreiben!". Und zwar in Schönschrift. Aber jetzt mal im Ernst: Von einem Individuum, das grade mal die Zahlen von eins bis sechs beherrscht, aber noch nicht mal den eigenen Namen schreiben kann, lasse ich den einzigen Sohn meiner Eltern doch nicht benoten. Lächerlich. Überhaupt, die wirklich wichtigen Leistungen werden ja überhaupt nicht gewürdigt! Bundesligakunde zum Beispiel. Die Aufstellung der 1. FCK! Vorwärts und rückwärts kann ich die Ihnen aufsagen. Sogar im Schlaf. Aber danach haben Sie mich ja noch kein einziges Mal gefragt. Und was ist mit meinem neuen persönlichen Rekord: zwölf Kartoffelpuffer mit Apfelkompott in Sechs-Komma-Drei-Sieben? Dafür wäre doch eigentlich eine Goldmedaille fällig. Oder zumindest eine Eins plus: für gutes Verdrücken und Beeiligung am Mittagstisch. Oder wo bleibt meine hervorragende Musikalität? Wenigstens die müßte Ihnen doch aufgefallen sein. Sogar im Fernsehen hab ich ja schon gesungen! Damals im Volksparkstadion, beim Europacup, eine ganze Halbzeit ohne Unterbrechung: "Immer wieder, immer wieder, immmer wieder HA-ES-VAU!" Tja, sehr lückenhaft Ihr Zeugnis, Herr Lehrer. Ungenügend. Tut mir leid. Bitte, Sie dürfen es gleich wieder mitnehmen. Tja, da haben Sie im nächsten Schuljahr sehr viel wiedergutzumachen. |
((aus
"Pausenliebe", Gereimtes und Ungereimtes, aus der Schule geplaudert,
edition durchblick) |