Zurück zur
Startseite

 Der Pfälzer AL CAPONE

 
Ein biographischer Roman

arb

  Lebenslänglich und 13 Jahre - so lautete das Urteil gegen Bernhard Kimmel. Bei einem missglückten Bankeinbruch hatte er im Schusswechsel einen Polizisten erschossen und einen anderen schwer verletzt. Für das Gericht war Kimmel  kein Unbekannter: bereits in den 60er Jahren war er als Anführer einer Jugendbande, als "Al Capone von der Pfalz" und "erfolgreichster Geldschrankknacker" der Nachkriegszeit bundesweit bekannt geworden. 

Krausnicks Tatsachenroman stützt sich auf die Akten und Urteile der Gerichte in Frankenthal und Darmstadt, Polizei- und Presseberichte. Vor allem aber auf
die persönliche Bekanntschaft
mit Bernhard Kimmel und dessen eigene Aufzeichnungen.
Hinzu kommen
über 4000 Briefe, Besuche der Gerichtsverhandlungen,  im Gefängnis, Gespräche mit Anwälten und Polizisten, Justizbeamten, Gerichtsgutachtern, Gefängnisdirektoren, Bewährungshelfern, Mitgefangenen und Zeitzeugen aus dem privaten Umfeld.
"Aus der jahrzehntelangen Recherche entstand ein dichtes Zeit- und Persönlichkeitsbild, das die subjektive Nähe nicht scheut, den Tatsachen verpflichtet bleibt, ohne eine oberflächliche Objektivität vorzugaukeln. Am Ende des spannenden Romans wird sich der Leser selbst sein Urteil bilden können."

Krieg, Nachkriegszeit und Wirtschaftswunderjahre sind die Folie  der Entwicklung eines jungen Menschen zum Kriminellen, zum Schuldigen mit dem Kainsmal eines "Mörders".
Der inzwischen 73jährige hat sich immer wieder - auch künstlerisch - mit den Schatten seiner Vergangenheit auseinandergesetzt.


DER PFÄLZER AL CAPONE

Die Geschichte des Bernhard Kimmel
alco2ama
Roman, 226 Seiten, € 12,80
Neuausgabe im

Wellhöfer Verlag, Mannheim

ISBN 3-939540-44-1


 
Michail Krausnick...
zeichnet in klarer, fesselnder Sprache

die Biographie dieses "Räubers unserer Tage".
Fasziniert verfolgt der Leser den zweifelhaften Aufstieg
 des jungen Bernhard Kimmel zum meistgesuchten

Gangster der Republik. Krausnick gelingt es,
einem Stück Zeitgeschichte Atem einzuhauchen
und die psychologischen Hintergründe aufzudecken.
Dorothee Rothfuß, Mannheimer Morgen

 

Hinter dieser erzählten Wirklichkeit kann sich mancher Krimi verstecken. (Der) Tatsachenroman, den (im Bekanntenkreis getestet) selbst der muffeligste Leser innerhalb von drei Nächten zu Ende bringt, ist nicht nur spannend.
 Er ist auch ein detailreiches Zeitzeugnis von den letzten Kriegsjahren bis zur wohlanständigen Fassade der fünfziger Jahre, an der "Al Capone" kräftig kratzt.
Rita Reich, Badische Neueste Nachrichten

Eine Story wie aus dem Kino... spannende Zeitgeschichte... packendes Zeitpanorama der Kriegs- und Nachkriegsjahre, das der Schriftsteller als "Kriminalentwicklungsromanbiographie" beschreibt.
Kirsten Baumbusch, Rhein-Neckar-Zeitung

Ein überzeugend und ernsthaft dargestelltes Stück authentischer Zeitgeschichte. Überall gut einsetzbar.

Jürgen Seefeldt, ekz-Informationsdienst


cap
auch als Hardcover erhältlich, gebunden, mit  Lesezeichen, als Sonderausgabe, edition  durchblick,  24, 90 €

edition durchblick fax 06223-6455

Bernhard Wadle-Rohe, Ludwigshafen, AMAZON Kundenrezension vom 15.1.2003

Das Buch ist durchaus lesenswert und der Mut über einen Mann wie Kimmel, der nun über dreißig Jahre im Knast verbracht hat, zu schreiben, ist anerkennenswert. Das Risiko hat sich für den Autor gelohnt.
Kimmel ist eine Person der deutschen Zeit- und Kriminalgeschichte geworden! Buch und Theaterstück festigen sein Mythos! Allerdings ist es ein bitterer Ruhm, der sehr teuer bezahlt werden musste!
Wer sich mit diesem Fall beschäftigen will kommt an diesem Buch nicht vorbei! Für Kimmelinteressierte ist es ein Muss!   


INHALT

Am Anfang stehen traumatische Unrechtserfahrungen in der NS- und der Schwarzmarktzeit, aber auch das unbeschwerte Umherschweifen und Wildern im Pfälzer Wald, das Aufsammeln gefährlicher Waffen aus dem Weltkrieg und riskante "Mutproben". 
Ein schmächtiger kleiner Junge träumt den Traum vom "edlen Räuber", vom "Helden gegen das Gesetz", schwärmt für den Schinderhannes und andere Räubergestalten. Er versucht, mit waghalsigen Kunststücken die Angst zu besiegen und Ansehen bei seinen Kameraden und den Mädchen zu erringen. 
Es folgt der Ausbruch des Tuchweberlehrlings aus der Enge der Kleinstadt, der Fabrikhallen und der religiösen Strenge des Elternhauses. 
Aus Wagestücken und Jugendstreichen entwickeln sich erste kriminelle Projekte. Bernhard Kimmel wird Anführer der "Al-Capone-Bande", die jahrelang die Polizei in Atem hält und mit rund 180 Bankeinbrüchen immer wieder Schlagzeilen macht. 
Als die gefährlichste "Jugend-Gang" der Adenauer-Ära geht sie in die Kriminalgeschichte ein. Ihre Beute vergraben die Jugendlichen in Milchkannen im Pfälzer Wald und kehren nach nächtlichen Unternehmungen wieder brav an ihre Arbeitsplätze zurück. Sie betreiben das Einbrechen wie einen Leistungssport, bei dem am Ende das Geld gar nicht mehr so wichtig ist. Kein Tresor ist vor ihnen sicher, und es gelingt Kimmel sogar, ein französisches Waffendepot auszurauben. 
Eine unglückselige Schießerei in der Silvesternacht, bei der ein betrunkenes Bandenmitglied einen Hüttenwart tötet, beendet jäh die "Halbstarken"- und Räuberzeit.

ja

Nach einer Großfahndung wird nach und nach die gesamte Bande verhaftet. Bei einem Lokaltermin jedoch gelingt Kimmel gemeinsam mit seiner Geliebten, der "Revolver-Hilly", eine abenteuerliche Flucht. Tagelang halten sie sich versteckt, während über 1000 Polizisten den Pfälzer Wald durchkämmen. Beide beschließen, sich das Leben zu nehmen. 
Doch dazu kommt es nicht. Sie werden verraten und müssen sich der Polizei ergeben.

beti

Nach zehnjähriger Zuchthausstrafe wieder auf freiem Fuß arbeitet Bernhard Kimmel in den Siebziger Jahren als Stuntman, Waffenexperte und Darsteller in verschiedenen Filmen mit, schreibt Zeitungsartikel und Kurzgeschichten.
Es ist die Zeit der Miniröcke, der Langhaarigen und auch der Knast- und Knacki-Literatur. Illustrierte und Filmemacher zeigen Interesse, Kimmel ist ein begehrter Partygast in Münchener Schicki-Micki-Kreisen. Der Filmemacher Peter Fleischmann bietet eine Chance zur Resozialisierung. Kimmel arbeitet für verschiedene Kinoprojekte. 
Bei einem Brand in Viernheim rettet er zwei Kinder vor dem Feuertod. Doch ein Neuanfang gelingt ihm nicht. Sein "Ruhm" als "erfolgreichster Geldschrankknacker der Nachkriegszeit" macht es ihm schwer, Wohnung und Arbeit zu finden.
Im Polizeimuseum und auf Ausstellungen werden seine "Untaten" zur Schau gestellt. Immer wieder vergleicht man ihn mit dem "Schinderhannes". Auch in Filmen, TV-Berichten und Illustriertenserien lebt der Mythos der "AL-CAPONE- Bande" weiter. Franz Peter Wirth dreht einen Fernsehfilm über den Ex-Räuber, in dem auch Rainer Werner Fassbinder mitwirkt. Und Regisseur Peter Fleischmann, den Kimmel bei der Suche nach Drehorten in der Pfalz früher oft begleitet hat, schuf ein TV-Porträt.
Hier endet der biographische Roman, dervor allem die Entwicklung und Pfälzer Jugendjahre des Bernhard Kimmel in den Vordergrund rückt.

***

Ein anderes, schreckliches Ereignis darf nicht verschwiegen werden.
Rund zwanzig Jahre nach seiner ersten Verurteilung, im Dezember 1981 wird Kimmel erneut straffällig und lädt schwere Schuld auf sich.  Beim Versuch, in eine Sparkasse einzubrechen, wird er gestellt. Im Schusswechsel erschießt Kimmel, in Panik geraten, einen Polizisten und verletzt einen anderen schwer. 


Später beteuert Kimmel, das alles nicht gewollt zu haben. Drei Warnschüsse habe er abgegeben, der tödliche vierte sei, nachdem er selbst getroffen und zusammen gesackt war, ein "Fehlschuss" gewesen. Er sei doch kein "Mörder" - argumentieren er und sein Verteidiger vor Gericht. Die Richter sehen das anders.
Lebenslänglich und 13 Jahre lautete das Urteil.

sta

Heute - ein Vierteljahrhundert danach - ist Bernhard Kimmel ein anderer geworden, ein von seiner schweren Schuld geprägter Mann.Nahezu 35 Jahre hat er im Zuchthaus und Gefängnis für seine Straftaten gebüßt. Jetzt lebt er zurückgezogen in einer kleinen südwestdeutschen Gemeinde. Die jahrelange Beschäftigung mit dem Leid, das er den Opfern und ihren Angehörigen zufügte, hat ihn verändert.
 
Dennoch hat der heute fast 80jährige eine Perspektive gefunden. In der jahrzehntelangen Haft schuf er Skulpturen, Porträts und symbolhafte Plastiken. Ausstellungen seiner Werke und Presse-Berichte bemerken eine ausgeprägte künstlerische Begabung.covbest

kop